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Länger als sechs Monate müssen Arbeitnehmer in Deutschland rein rechnerisch für den Staat arbeiten.

Seit heute Morgen um 1:09 Uhr gehört Ihr Verdienst Ihnen!

Wie der Bund der Steuerzahler errechnet hat, haben Arbeitnehmer in Deutschland seit dem 01. Januar 2014 rein rechnerisch nur für den Staat gearbeitet. Brutto wird in Deutschland ganz ordentlich verdient. Schaut man allerdings auf die Nettogehälter, dann rangiert Deutschland im internationalen Vergleich gerade einmal im Mittelfeld. Die Abgabenlast ist kaum irgendwo höher als in Deutschland.

Besonders durch die „kalte Progression“ steigt die Abgabenlast immer weiter an. Konnten Arbeitnehmer in Deutschland in den 1960er Jahren noch über 60 Prozent ihres Verdienstes verfügen, so sind es derzeit lediglich noch 48,5 Prozent. Durch Gehaltserhöhungen, die gerade die Inflation ausgleichen, können Arbeitnehmer in höhere Steuersätze rutschen, so dass sich das Nettoeinkommen tatsächlich reduziert. Seitens der Politik wird seit gut zehn Jahren versprochen, diese Ungerechtigkeit beseitigen zu wollen. Geschehen ist bislang nichts.

Die OECD bestätigt hohe Belastungen in Deutschland

Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) bestätigt, dass die Arbeitnehmer in Deutschland sehr hohen finanziellen Belastungen ausgesetzt sind. Besonders hart trifft es Singles. Die Lohnabzüge und Umsatzsteuer betragen bei Ledigen 53,1 Prozent. Das ist einer der höchsten Werte aller untersuchen Länder. Im Durchschnitt der OECD-Länder belaufen sich die Abzüge auf 40,3 Prozent. Schweizer Singles können hingegen über mehr als 75 Prozent ihres Verdienstes verfügen. Die Belastung für Doppelverdiener mit zwei Kindern beträgt in Deutschland 43,1 Prozent, während sie im OECD-Durchschnitt bei lediglich 33,3 Prozent liegt.

Hat der Solidaritätszuschlag noch eine Berechtigung?

Was ursprünglich als Unterstützung für den Aufbau der neuen Länder gedacht war, landet dort kaum noch. Nach Feststellung des Steuerzahlerbundes spült der Soli zwischen 2005 und 2019 insgesamt 211 Milliarden Euro in die Kassen des Bundes, während sich die Solidarpaktausgaben auf lediglich 157 Milliarden belaufen werden. Damit wird der Solidaritätszuschlag mehr und mehr zu einer heimlichen Steuererhöhung, die dringend überdacht werden muss, weil sie verfassungsrechtlichen Anforderungen kaum noch zu entsprechen vermag.

Die Bundesregierung ist angesichts dieser dramatischen Zahlen dringend gefordert, endlich etwas mehr Gerechtigkeit bei der Besteuerung und der Abgabenlast auf Arbeitseinkommen zu schaffen, damit auch Arbeitnehmer in Deutschland künftig nicht mehr bis zum 9. Juli ausschließlich für den Staat arbeiten müssen.