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Vollzug in Großbritannien: Drohnen sind eine ernste Gefahr für die Sicherheit

Bereits im vergangenen Jahr zeichnete sich ab, dass Drohnen sich zu einer ernsten Bedrohung für die Sicherheit von Vollzugseinrichtungen entwickeln könnten. In Großbritannien ist diese Entwicklung offenbar schon einen Schritt weiter. Dort werden Drohnen von Banden benutzt, um Gefängnisse mit Drogen und anderen verbotenen Waren und Gegenständen zu versorgen.

Das Problem hat mittlerweile eine Dimension erreicht, dass das Justizministerium sich nunmehr gezwungen sieht, hart durchzugreifen. Es stellt eine eigene Spezialeinheit für den Kampf gegen den Schmuggel aus der Luft auf.

„Wir sind fest entschlossen, gegen den illegalen Zustrom von Drogen und Mobiltelefonen in unsere Gefängnisse vorzugehen“, erklärte der für den Strafvollzug zuständige Staatssekretär Sam Gyimah. Er beschrieb den Schmuggel mittels Drohnen als ein nicht mehr zu kalkulierendes Risiko für die Sicherheit der ihm unterstehenden Gefängnisse. Ohne staatliche Gegenmaßnahmen sei Chaos eine reale Gefahr für die Vollzugseinrichtungen des Landes. Die loyalen Mitarbeiter seines Hauses hätten der angesprochenen Entwicklung den Kampf angesagt. Eine Spezialeinheit sei sowohl mit der Entwicklung technischer Möglichkeiten zur Drohnenabwehr als auch mit der strafrechtlichen Verfolgung von Tätern befasst. Gyimah wörtlich gegenüber Vertretern der Medien: „Meine Botschaft an alle, die sich an solchen verbotenen Aktivitäten beteiligen, ist klar: Wir werden euch finden und hinter Gitter bringen!“

Als Beleg für die konsequente Verfolgung sicherheitsgefährdender Aktionen teilte die Strafvollzugsbehörde ferner mit, dass erst im März 2017 ein Mann zu sechseinhalb Jahren Haft verurteilt worden sei, nachdem er versucht hatte, verbotene Ware im Wert von rd. 50.000 Pfund in sechs Haftanstalten im Süden Großbritannien mittels eines Quadrocopters einzuschmuggeln. Im Dezember 2016 sei zudem ein 21-jähriger Brite zu vier Jahren und acht Monaten verurteilt worden, weil er Drogen und Mobiltelefone mit einer Drohne in das Gefängnis von Manchester eingeflogen hatte.

Die Entwicklung in England macht deutlich, mit was auch in Deutschland über kurz oder lang gerechnet werden muss. Die Administration und die Vollzugseinrichtungen sind daher gut beraten, sich bereits jetzt darauf vorzubereiten, wie der Drohnenmissbrauch und damit der Schmuggel von sicherheitsgefährdenden Gegenständen und Drogen sicher unterbunden werden kann.

Friedhelm Sanker

Symbolbild im Beitrag © 3dkombinat  / Fotolia.de