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Zum Tod von Winfried Colberg

Unser einstiges Mitglied im BSBD-Hauptvorstand, langjähriger Vorsitzender des Ortsverbandes Bielefeld-Senne und langjähriger Vorsitzender des Personalrats bei der Justizvollzugsanstalt Bielefeld-Senne,

Justizvollzugsamtsinspektor a.D.

Winfried Colberg,

ist am 1. Februar 2022 nach einem überaus erfüllten Leben im gesegneten Alter von 96 Jahren verstorben.

Voller Trauer und Anteilnahme haben die Strafvollzugsbediensteten die Nachricht vom Tod unseres hochgeschätzten Kollegen aufgenommen. Mit Winfried Colberg ist ein gewerkschaftliches „Urgestein“ von uns gegangen, der die BSBD-Gewerkschaftsarbeit, in den Bereichen, für die er Verantwortung übernommen hatte, nachhaltig geprägt hat.

Winfried Colberg trat zu Beginn der 1960er Jahre in den Dienst des nordrhein-westfälischen Strafvollzugs. Es waren turbulente Zeiten damals. Nach einigen Vorkommnissen wurde gerade eine bundesgesetzliche Regelung für den Strafvollzuges vorbereitet. Es sollte aber noch bis zum 1. Januar 1977 dauern, bevor der Gesetzgebungsprozess abgeschlossen war. Diese Entwicklungen nur aus der Beobachterrolle zu begleiten, war Winfried Colbergs Sache nicht. Er brachte sich in die Gewerkschafts- und Personalratsarbeit aktiv ein, stritt für die Interessen der Kolleginnen und Kollegen und erwarb sich so deren Respekt und Vertrauen.

Den Ortsverband Bielefeld-Senne, dem er lange Jahre vorstand, entwickelte er zu einer der größten BSBD-Untergliederungen in Nordrhein-Westfalen. Inhaltlich stritt er für eine angemessene, an den Aufgaben orientierte finanzielle Anerkennung der Arbeit im Strafvollzug. Winfried Colberg war immer bewussst, welche Überzeugungskraft erforderlich ist, um für Berufsgruppenminderheiten, wie sie im Strafrvollzug anzutreffen sind, positive Entwicklungen auf den Weg zu bringen und durchzusetzen. Deshalb plädierte er für eine Interessenvertretung des langen Atems und ließ sich auch durch Rückschläge nicht entmutigen.

Für die Wahrnehmung seiner Mandate in Gewerkschaft und Personalvertretung war Winfried Colberg die Rückkoppelung mit der Gewerkschaftsbasis stets ein besonderes Anliegen. Er gehörte zu jenen Gewerkschaftern, die Orientierung gaben und gewerkschaftliche Solidarität buchstäblich lebten. Zupackend, meinungs- und argumentationsstark trat er für unsere gemeinsamen Interessen ein, wo immer sich hierzu eine Möglichkeit ergab.

Die Kolleginnen und Kollegen schätzten Winfried Colberg als profilierte Persönlichkeit, als kompetenten Ratgeber und verlässlichen Kollegen, der dem Vollzug und der Gewerkschaftsarbeit auch nach dem Eintritt in den Ruhestand eng verbunden blieb.

Der Verstorbene trat zu Beginn der 1960er Jahre in den Dienst des Landes Nordrhein-Westfalen. Der Strafvollzug stand gerade am Beginn großer Veränderungen. In diese Entwicklungen brachte sich der Verstorbene ein, um das gegebene Gestaltungspotenzial zu nutzen, den Interessen der Strafvollzugsbediensteten Gehör und Geltung zu verschaffen.

Winfried Colberg ging in seiner beruflichen Aufgabe auf, Menschen, die gefehlt hatten, neue Perspektiven und Chancen zu eröffnen. Nach der Ausbildung war er bei der JVA Bielefeld-Senne im allgemeinen Vollzugsdienst tätig. Hier stieg er aufgrund seiner Kompetenz und seiner fachlichen Fähigkeiten schnell auf.

Nach rund zweieinhalb Jahrzehnten trat Winfried Colberg als Justizvollzugsamtsinspektor mit Ablauf des Monats Oktober 1985 in den wohlverdienten Ruhestand. Zu diesem Zeitpunkt hinterließ er den Kolleginnen und Kollegen eine Spar- und Unterstützungskasse, der er von 1974 bis 1999 vorstand.

Mit unermüdlicher Tat- und Schaffenskraft erreichte er es mit seinen Mitstreitern, für die Kasse ein stabiles wirtschaftliches Fundament zu legen. Ohne diese Aufbauleistung wäre es kaum möglich gewesen, für die Kolleginnen und Kollegen eine gute und kostengünstige Alternative zu einer privaten Krankenversicherung zu schaffen. In all seinen Ämtern überzeugte Winfried Colberg durch Einfühlungsvermögen, Einsatzbereitschaft und Empathie.

In den letzten Jahren machten sich die Beschwernisse des Alters bemerkbar. Trotzdem war der Verstorbene weiter am Strafvollzug und den Kolleginnen und Kollegen interessiert. Zusammen mit den Angehörigen trauert die BSBD-Familie um einen verdienten, geachteten, überaus beliebten Kollegen, um einen liebevollen, verständnisvollen Menschen, dem sein berufliches und gewerkschaftliches Wirken ein persönliches Anliegen war.

Wir werden uns an Winfried Colberg stets mit großerer Dankbarkeit erinnern und ihm ein uns allzeit verpflichtendes Andenken bewahren.

Düsseldorf/Bielefeld, im Februar 2022

Für den
Bund der Strafvollzugsbediensteten Deutschlands

 

Landesverband NRW
Ulrich Biermann
Landesvorsitzender

Ortsverband Bielefeld Oberems
Andre Schicht
Ortsverbandsvorsitzender