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Einkommensrunde 2020: Arbeitgeber wollen offenbar Sonderopfer durchsetzen
Am kommenden Wochenende steht in Potsdam die zweite Runde der Tarifverhandlungen für den Bund und die Kommunen an. Nachdem die erste Runde enttäuschend und ernüchternd verlaufen ist, sind die Erwartungen gedämpft. Speziell die Kommunen wollen die aktuelle Corona-Krise augenscheinlich nutzen, um Sonderopfer zu Lasten der Kolleginnen und Kollegen zu realisieren.
Bewältigung der Corona-Pandemie im Vollzug erfordert weitere Anstrengungen
Obwohl der Mangel an Schutzkleidung und Masken in den nordrhein-westfälischen Vollzugseinrichtungen zwischenzeitlich behoben scheint, ist die Testfrequenz immer noch unzureichend. Trotz dieser zu Beginn der Pandemie beklagenswerten Situation, ist der Vollzug bislang gut durch die Zeit der Krise gekommen, dies muss man fraglos zugestehen. Dieser positive Trend muss jedoch nicht von Dauer sein.
Geiselnahme in der JVA Geldern
In der Alltagsroutine eines Vollzugsbediensteten nimmt das, was sich heute in der JVA Geldern zugetragen hat, keinen wesentlichen Raum ein. Anders könnte man diesen Beruf gar nicht ausüben. Für einen 51jährigen Kollegen wurde das bislang nur theoretisch Aufbereitete praktische Realität. Am heutigen Nachmittag hat ein 31jähriger Gefangener den Kollegen auf einem Innenhof der Vollzugseinrichtung Geldern als Geisel genommen.
Tarifrunde bei Bund und Kommunen: Arbeitgeber fahren Strategie der hinhaltenden Blockade
Es hatte sich im Vorfeld der ersten Verhandlungsrunde bereits abgezeichnet: Die Arbeitgeber wollen einen Teil der Kosten der Corona-Krise durch Einschnitte bei den Personalkosten kompensieren. Dies war bereits in einem Statement Ulrich Mädges gegenüber der Frankfurter Allgemeinen deutlich geworden.
Tarifrunde 2020: Gewerkschaften fordern Gehaltsplus von 4,8 Prozent
Sie wurde mit Spannung erwartet, die Forderung der Gewerkschaften für die Beschäftigten bei Bund und Kommunen. Einen Gehaltszuwachs von 4,8 Prozent, mindestens jedoch 150 Euro, wollen Deutscher Beamtenbund und Verdi in den Verhandlungen durchsetzen. Dies ist ein ambitioniertes Ziel. DBB-Chef Ulrich Silberbach erwartet folglich auch schwierige Verhandlungen für die am 1. September 2020 beginnende Einkommensrunde.
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